Die Gundelrebe (Glechoma hederacea) gehört zu der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist u.a. mit dem Basilikum, dem Thymian, dem Salbei und der Zitronenmelisse verwandt. Man nennt sie auch Gundermann.
Ihre volkstümlichen Namen sind u.a. Erdefeu, Donnerrebe und Soldatenpetersilie.
Die Gundelrebe ist eine alte, magische Pflanze Zauberpflanze. Es heißt, man erkennt echte Hexen, wenn man an Beltane einen Kranz aus Gundelrebe auf dem Kopf trägt. Der getragene Kranz soll so bösen Zauber, Verhexung und Flüche abwehren.
Viele Bauern verfütterten Gundelrebe an ihr Vieh, um sie vor Verhexung und Verwünschung zu bewahren. Es heißt zudem, dass Wunden beim Vieh schneller verheilen, wenn man 77 Gundelrebenblättchen auf die Wunde legt.
Der Glaube an die magischen Kräfte der Gundelrebe ist in manchen (ländlichen) Gegenden immer noch verbreitet: So hängt an so mancher Eingangstür ein Gundelrebenkranz, um ungebetene Gäste fernzuhalten (Quelle: pflanzengeist_und_seelenzauber).
Die Gundelrebe hilft besonders bei eitrigen Wunden – der Name „Gundelrebe“ stammt wahrscheinlich vom gotischen Wort „Gund“ (= Eiter) ab. Überall da, wo Eiter und Schleim fließt, ist die Gundelrebe die richtige Helferin. Sie kann dank ihrer wundheilenden, antiseptischen, antibiotischen, entgiftenden, schleimlösenden und beruhigenden Wirkung auch bei Ekzemen, Schnupfen oder Zahnfleischentzündungen hilfreich sein.
Die Gundelrebe kann z.B. als Tee, Badezusatz oder Salbe/Balsam verwendet werden, aber auch in der Küche eingesetzt werden, z.B. wie Spinat gekocht oder als leckeres „Wiesen-After Eight“ (dazu werden die Blüten in flüssige Schokolade getunkt oder in Pralinenförmchen gelegt und mit flüssiger Schokolade übergossen). Die Gundelrebe hat nämlich einen leicht minzigen Geschmack.
Sie ist zudem ein wichtiger Bestandsteil der Gründonnerstagssuppe, die aus neunerlei Kräutern am Gründonnerstag zubereitet wurde und in manchen Gegenden noch heute gekocht wird.
Ich mag sie sehr, die Gundelrebe. Sie wächst an vielen verschiedenen Stellen auf unserer Wiese und ist eine der ersten Pflanzen im Frühling, die ich verwende.
Ich habe schon Gundelrebenbalsam gegen Gelenksschmerzen und eitrige Wunden aus ihren Blüten und Blättern gemacht und eine Tinktur gegen Zahnfleischentzündung. Sie ist zudem fixer Bestanteil in meinem Hexengartenpesto, das ich im Frühling immer mache. Das „Wiesen-After Eight“ habe ich natürlich auch schon ausprobiert (das Rezept dazu findet ihr bei den „Kräuterrezepten“).