Der Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) gehört zu der Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und wird wie Löwenzahn und Giersch als Wildkraut gerne verwendet.
Er ist in Mittel- und Westeuropa heimisch, aufgrund seiner ausdauernden Lebensweise ist er aber auch in vielen anderen Ländern und Kontinenten anzutreffen (z.B. USA, Südeuropa und Vorderasien).
Sauerampfer wurde schon im alten Griechenland, Ägypten und bei den Römern als Nahrungsmittel gegen Vitamin- und Mineralstoffmangel sehr geschätzt.
Er wurde und wird noch immer als Beilage in Salaten, Cremesuppen, Pesto, Kräuteromelette verwendet, aber auch als Gemüsebeilage zu Fleisch.
Vorsicht!: Aufgrund der im Sauerampfer enthaltenen Oxalsäure sollte Sauerampfer nach dem 24. Juni nicht mehr verwendet werden! Ab da nimmt die Konzentration der Oxalsäure nämlich zu – er wird bitter und tut dem Magen nicht mehr gut!
Man erkennt dies übrigens an der Färbung der Blätter: Wenn die Blätter beginnen, sich rötlich zu verfärben oder bereits rot gefärbt sind, sollte man ihn nicht mehr essen.
Am besten verwendet man die frischen, jungen Blätter.
Ich mag Sauerampfer sehr, auch die Kids im Kindergarten, in dem ich tätig bin, lieben ihn. Deshalb habe ich ihn in unser Wildkräuterbeet gepflanzt.
Die Kids wissen genau, dass sie nicht zu viel von den jungen Blättern naschen dürfen (höchstens 2 oder 3) – von zu viel Sauerampfer bekommt man nämlich Bauchweh!
Sauerampfer wird aber nicht von allen geliebt:
Besonders in der Landwirtschaft ist er ein Problem, da seine Samen nicht nur viele Jahre im Boden überleben können, sie bleiben auch in der Gülle keimfähig. Aus diesem Grund breitet er sich massenhaft aus und verdrängt Futtergräser.
Ihn zu bekämpfen macht aber wenig Sinn, da er starke, tiefe Wurzelsprossen hat, die auch dann noch neue Pflanzen bilden können, wenn sie stark verletzt wurden.
Der Sauerampfer gilt zudem als Zeigerpflanze für durch Gülle gedüngtes Grünland.
Er ist aber auch eine wichtige Futterpflanze für einige Schmetterlingsarten, z.B. für die Raupen des Ampfer-Grünwidderchens, des Alpen-Grünwidderchens, des Violetten Feuerfalters, des Braunen Feuerfalters, des Kleinen Feuerfalters und des Dukatenfalters (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Sauerampfer).
Nicht nur Raupen mögen ihn zum Fressen gern, auch Rostpilze kommen auf seinen Blättern vor.
Kurzum:
Entweder man mag den Sauerampfer oder man mag ihn nicht.
Ich gehöre jedenfalls zu denjenigen, die seine sauren Blätter („Ampfer“ bedeutet übrigens „sauer“) sehr gerne naschen. Ich mische sie auch immer in mein Wildkräuterpesto. Yummy!