Der Spitzwegerich

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) gehört zu der Pflanzenfamilie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Er ist u.a. mit dem Ehrenpreis und dem Fingerhut verwandt. Seine „Brüder“ sind u.a. der Breitwegerich (Plantago major) und der Mittlere Wegerich (Plantago media).

Volkstümlich wird er u.a. Siebenrippe, Wegbreit, Wegtritt oder Heilwegerich genannt.

 

Spitzwegerich gehört übrigens zu den ältesten Heilkräutern überhaupt. Schon in der Steinzeit soll er bekannt gewesen sein. Er ist ein wahrer König. Sein Name leitet sich nämlich vom Indogermanischen „rich“ ab, das „König“ heißt.

 

Der Spitzwegerich hat lange, schmale, spitze Blätter. Aufgrund der Anzahl der Blattrippen wird er deswegen auch als Siebenrippe bezeichnet.

 

Der Spitzwegerich enthält viele wirksamen Inhaltsstoffe (u.a. Bitterstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralstoffe und Vitamine), die u.a. antibakteriell, abschwellend, blutstillend, wundheilend und hustenlindernd wirken. Daher kann er u.a. bei Husten, kleinen Wunden, Schnittwunden, Schwellungen, Insektenstichen oder Juckreiz hilfreich sein.

 

 

Spitzwegerich ist das beste „Wiesenpflaster“. Man muss nur ein paar Blätter zerquetschen und dann auflegen. Praktisch, wenn man in der Natur unterwegs ist, sich verletzt oder von einem Insekt gestochen wird, und kein Pflaster dabeihat. Oder wenn man mit einer Brennnessel in Berührung gekommen ist.

 

Er ist außerdem ein tolles Hustenmittel. Man kann aus seinen Blättern z.B. einen Hustensaft machen.

Angeblich kann man sich mit Spitzwegerichblättern auch das Rauchen abgewöhnen. Einfach auf einem Blatt kauen. Danach hat man angeblich keine Lust mehr auf Zigaretten.

Ich mache aus den frischen Blättern lieber einen Ölauszug, als Basis für meine Spitzwegerichsalbe. Die Salbe brauche ich regelmäßig, für unseren Hund, meine Stute und mich. Sie hat uns schon sehr oft geholfen. Das Rezept dazu findet ihr in den „Kräuterrezepten.“

 

Der Spitzwegerich ist übrigens auch bei den Kids im Kinderhaus, in dem ich tätig bin, sehr beliebt. So sehr, dass wir im Herbst ganz viele Samen ausgesät haben.

Schon oft hat er den Kids bei kleinen Wehwehchen geholfen, wir haben erst kürzlich gemeinsam eine Spitzwegerichsalbe gemacht.

 

Auch kulinarisch kann der „König der Wege“ verwendet werden: Probiert mal seine Knospen. Ihr werdet staunen, wonach sie schmecken. 😊

Ich mische junge Spitzwegerichblätter auch gern in mein „Gartenpesto“. Man kann sie auch als Gemüse dünsten.

Seine Samen sind heimisches „Superfood“, ähnlich wie Flohsamen und Leinsamen müssen sie vorab in Wasser eingeweicht werden, sie quellen dann richtig auf. Die Samen passen gut in Salate oder zu Müslis und sind eine Wohltat für den Darm.

 

Das Tolle am Spitzwegerich ist, dass er überall auf den Wiesen wächst. Ein „Unkraut“, sagen viele. Aber für mich gibt es keine „Unkräuter“. Ich mag sie alle (die einen mehr, die anderen etwas weniger).