Der Giersch

 

Der Giersch (Aegopodium podagraria) gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae).

Er ist u.a. mit dem Kümmel, dem Dill und dem Koriander verwandt und wird volkstümlich auch Geißfuß, Erdholler, Gichtkraut, Zipperleinkraut oder Dreiblatt genannt.

 

Giersch enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe (u.a. Vitamin C, Spurenelemente, ätherische Öle und Flavonoide), die u.a. entzündungshemmend, antibakteriell, kräftigend und entsäuernd wirken.

Daher kann er u.a. bei Rheuma, Gicht, Frühjahrsmüdigkeit, Ischias und Insektenstichen hilfreich sein. Besonders bei Gicht wurde er früher gerne eingesetzt (das lateinische Wort „podagraria“ bedeutet „die Gicht heilend“).

 

 

Giersch ist unzerstörbar! Wenn man ihn einmal im Garten hat, bleibt er für immer und breitet sich aus. Ich weiß, wovon ich rede! 😊

Der Giersch und ich, wir haben eine Hass-Liebe. Ich will ihn nicht überall haben, daher habe ich beschlossen, mich mit ihm kulinarisch anzufreunden.

Er schmeckt wie eine Mischung aus Karotte und Petersilie (man nennt ihn übrigens auch „Petersilie für Arme“, weil er überall wächst und immer verfügbar ist) und kann dementsprechend verwendet werden.

 

Besonders lecker ist er als Pesto oder zusammen mit Löwenzahn in der „Unkrautpasta“ (das Rezept dazu findet er bei den „Rezepten“). Aber auch zusammen mit anderen Kräutern in der „Hexengartendudler“ (auch dieses Rezept findet ihr bei den „Rezepten“).

Giersch enthält sehr viel Vitamin C, 15mal mehr als ein Kopfsalat, er ist also sehr gesund.

 

Man nennt Giersch übrigens auch Dreiblatt, weil bei ihm alles mit der Zahl 3 zu tun hat:

Dreikantiger Stängel, drei Blätter, die drei Mal nebeneinander angeordnet sind. So erkennt man den Giersch ganz gut. Sonst könnte man ihn mit anderen Doldenblütlern verwechseln, die aber giftig sind.

Der Merkspruch „Mit 3×3, beim Giersch dabei“ spricht für sich.

 

 

 

„Gern will ich mich hier verbreiten,

will allein für dich nur leben

und dir täglich Nahrung geben!

Meine schönen grünen Blätter

ernte ruhig bei jedem Wetter,

für Gemüse und Salat,

steh‘ ich für dich parat!

Mein Geschmack schon fast wie Möhren,

damit will ich dich betören,

doch, oh Mensch, du hörst mich nicht,

dabei helfe ich auch bei Gicht,

Ja, der Mensch in seinen Nöten

Strebt danach, den Giersch zu töten,

mit Gewalt, mit Gift und Spaten

führt er Krieg in seinem Garten.

Unbeeindruckt von dem Streben

Ist das Unkraut treu ergeben,

will die Hoffnung nicht verlieren,

nur der Mensch will’s nicht kapieren.“

(Verfasser unbekannt)