Der Beinwell

Der Beinwell (Symphytum officinale) gehört zu der Pflanzenfamilie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Er ist u.a. mit dem Vergissmeinnicht, dem Borretsch und dem Natternkopf verwandt. Volkstümlich wird er auch Beinwurz, Echter Beinwell, Wundallheil, Bruchkraut oder Große Wallwurz genannt.

 

Beinwell wird primär bei Knochenbrüchen, Prellungen und Schwellungen an den Beinen eingesetzt. Die Bezeichnung „Beinwell“ stammt vom Altdeutschen „Bein“ (= „Knochen“) und „well“ („wallen“ = „zusammenheilen“).

 

Schon vor langer Zeit haben Kräuterkundige die Wurzel des Beinwells verwendet, um daraus Breiumschläge bei Knochenbrüchen zu machen. Die Inhaltsstoffe des Beinwells (u.a. Allantoin, Gerbstoffe, Schleimstoffe und Kieselsäure) wirken u.a. entzündungshemmend, wundheilend, schmerzstillend und kühlend. Diese Wirkung kann bei Knochenbrüchen, eiternden Wunden, Abszessen, Quetschungen, Prellungen oder Sehnenscheidenentzündung hilfreich sein.

Beinwell enthält allerdings auch Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend sind – daher wird von einer innerlichen Anwendung abgeraten.

 

In manchen Gegenden gelten Beinwellblätter als kulinarische Delikatesse. Wie bei allen Pflanzen gilt: Die Dosis macht das Gift. Die frischen Blätter können auch als Umschlag bei Insektenstichen oder leichten Verbrennungen verwendet werden.

Achtung! Junge Blätter des Roten Fingerhuts können leicht mit Beinwellblättern verwechselt werden! Bitte pflückt Beinwell nur, wenn ihr ihn sicher bestimmen könnt!

 

Ich persönlich verwende nur die kostbaren Wurzeln, die am meisten Wirkstoffe enthalten. Aus ihnen mache ich im Herbst (Erntezeit der Wurzeln ist September/Oktober) meine Beinwellsalbe. Beinwellsalbe darf in meiner Haus- und Stallapotheke nicht fehlen, sie hat unserem Hund, meiner Stute und mir selbst schon oft sehr geholfen.

Aus der Beinwellwurzel kann auch eine Tinktur oder Tee hergestellt werden.

 

Frische Beinwellwurzeln sehen tatsächlich wie Knochen aus, sie riechen wunderbar aromatisch, weshalb sie in manchen Haushalten gern als Gemüse gebraten oder geraspelt im Salat serviert werden.

 

Ich mag den Echten Beinwell sehr, er lockt mit seinen violetten Blüten v.a. Hummeln an – alleine dafür lasse ich immer eine Pflanze stehen und verwende höchstens eine Wurzel, damit er immer wieder wachsen kann.