Das Mädesüß (Filipendula ulmaria) gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist u.a. mit der Erdbeere und dem Apfel verwandt. Volkstümlich wird es auch Wiesenkönigin, Geißbart oder Spierstaude genannt.
Mädesüß enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe (u.a. Flavonoide, Gerbstoffe, ätherische Öle), die fiebersenkend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und wundheilend wirken. Daher kann es bei Erkältung, Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Wunden hilfreich sein.
Aus dem im Mädesüß zudem enthaltenen Wirkstoff Salizylsäure hat man das Medikament „Aspirin“ entwickelt („A“ von Acethyl und „Spirin“ von Spirea). Derselbe Wirkstoff ist übrigens auch in der Weidenrinde enthalten.
Aus den leicht nach Vanille und Honig duftenden Blüten mache ich jeden Sommer eine Tinktur – „Grippe-Tropfen“ nenne ich sie. Sie haben mir schon oft bei Fieber, Erkältung, Husten und Halsschmerzen geholfen.
Aus den Blüten kann man auch ein Gelee machen. Im Mittelalter wurden Mädesüßblüten zum Aromatisieren von Wein und Met verwendet, worauf der Name „Mädesüß“ zurückzuführen sein dürfte.
Ich mag es sehr, das Mädesüß! Da es sich in meinem Hexengarten nicht wohl fühlen würde (es wächst gerne an Uferböschungen und an Bächen), sammle ich jedes Jahr einige Blüten.
Beim Sammeln gibt es Einiges zu beachten:
Man sammelt nur bei trockenem Wetter (es sollte mindestens zwei Tage hintereinander trocken sein, da sonst die Restfeuchte zu Schimmel führen kann) und nicht an beliebten „Hundeklowiesen“, auch nicht an viel befahrenen Straßen.
Die „Goldene Regel“ lautet: Immer nur wenig und achtsam sammeln, nicht alle Pflanzen auf einem Fleck abernten, und das Wichtigste: Nur Sammeln, wenn man die Pflanze ganz sicher bestimmen kann! Verwechslungen können fatal enden!