Das Duftveilchen (Viola odorata) gehört zu der Pflanzenfamilie der Veilchengewächse (Violaceae) und ist eine bezaubernde Pflanze mit wunderschönen dunkelvioletten Blüten.
Es heißt Duftveilchen oder Wohlriechendes Veilchen, weil es einen betörenden Duft hat. Es wird aber auch März-Veilchen genannt, da es eigentlich im März zu blühen beginnt.
Ich mache gerne Veilchenessig aus den Blüten, besonders wegen der tollen Farbe (bewirkt durch die im Duftveilchen enthaltenen Anthocyanen, den wasserlöslichen, sekundären Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung).
Das Duftveilchen kann aufgrund seiner enthaltenen Salicylsäure auch Husten und Heiserkeit lindern und als Tee getrunken bei Kopfschmerzen helfen. Auch bei Narben und kleinen Wunden und Ekzemen kommt es zum Einsatz.
Duftveilchen gelten aber auch als Delikatesse – schon seit etwa 200 Jahren sind kandierte Veilchen (also Duftveilchen im Zuckerguss) sehr beliebt.
Die frischen Blüten können auch roh gegessen werden – allerdings in Maßen, da es sonst zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann!
Der wohlriechende Duft des Duftveilchens ist übrigens auch für die Herstellung von Parfüms sehr bedeutend.
Es ist darüber hinaus auch ökologisch sehr wertvoll, da seine Blätter als Nahrungsgrundlage für die Raupen des Kaisermantels dienen.
Das Duftveilchen selbst ist auf Ameisen angewiesen, diese fressen nämlich die Samenanhängsel und verteilen so fleißig die Samen.
Seine duftenden Blüten sind zudem sehr beliebt bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen.
Es gibt übrigens auch eine schöne Geschichte aus der griechischen Mythologie:
Der Sonnengott soll die wunderschöne Tochter des Atlas mit seinen Strahlen so sehr belästigt und bedrängt zu haben, dass sie sich in ihrer Not an Zeus wandte. Dieser hatte Mitleid mit der verzweifelten Schönheit und verwandelte sie in ein Veilchen.
Geschützt vor den Strahlen des Sonnengottes kann es seit dieser Zeit versteckt im Moos des Waldes seine betörende Schönheit entfalten.
In einer anderen antiken Sage wird berichtet, dass Persephone, die Göttin der Unterwelt, einst vom Unterweltgott Pluton entführt wurde, als sie auf einer Wiese Narzissen und Veilchen gepflückt hatte.
Zeus, Persephones Vater, hatte diese zu ihrer Freude sprießen lassen. Die entführte Persephone ließ vor Schreck ein Veilchen zu Boden fallen – dieses fasste gleich wieder Wurzeln und wurde so zur Stammpflanze aller Veilchen.
Das Veilchen wurde zudem zur Pflanze der Göttin der Unterwelt, die jeden Frühling aus ihr emporsteigt.
Das Duftveilchen ist somit ein Symbol für den Frühling und die Wiedergeburt.